“Es ist nicht leicht mit einem ausländischen Namen eine Wohnung zu finden”, sagtest Du.
“Ich weiß”, sagte ich.
“Woher?” hast Du mich damals sehr wach und provokativ lächelnd ansehend gefragt but don’t you mess with my ability to act provocative too.
“Aus der Zeitung”, habe ich dann Dich zurück anlächelnd gesagt. Und in diesem Moment hast Du dich in mich verliebt.
Nachts um 3 war es auch, als Du plötzlich und mit einem Griff Deine vielen Haare zur Seite legtest, und eine Narbe frei gabst, die noch heute von Stirn bis Scheitelpunkt reicht. „Nazis“, sagtest Du nur.
Es ist nicht mehr häufig, dass ich vergesse, was ein gutes Beispiel für etwas Sagbares wäre. Dieses Mal aber war es so.
Später sprachst Du in Minimalbausteinen von #Baseballschlägern, grünen Jacken, die dann so dunkelrot waren, und natürlich davon, wie Du Dich selbst in die Notaufnahme geschleppt hast. Immer warst Du überall alleine. Es fällt Dir schon gar nicht mehr auf.
Selten weiß ich keine Fragen mehr zu stellen, sehr, sehr selten finde ich eine Frage dumm, in dem Fall antwortetest Du mit einer Gegenfrage: Hast Du schonmal einen #Nazi allein unterwegs gesehen?
In meine Sprachlosigkeit sagtest Du es mit einem stolzen und auch bewegten Beben: „Aber bevor ich ging hab’ ich dem dummen Nazi beide Arme gebrochen – Kannst Du Dir das vorstellen? Ha ha…! Ich lass‘ mir nichts gefallen!“
Es war ein Rausch.
So hast Du es beschrieben.
Vielleicht begann in dieser Nacht das richtige Kennenlernen.
Und in diesen Tagen sind wir getrennt, nur nicht richtig, aber vielleicht richtig so?
–
Wie sieht denn so eine #Trennung richtig aus, willst Du wissen, hm? Du zeigst ganz kurz das Amüsement hinter einer Wand aus #Traurigkeit.
Ich weiß nicht, sage ich. Frage: Radikal[er]sie/es?
Kaffee trinkend an Deinem Küchentisch, wie immer, wenn wir an einem Ort zu zweit sind. Es ist unsere Entscheidung, sagst Du.
Und ich liebe Dich.
Ob es nun Sinn ergibt oder nicht.
Wir tun mir leid, denke ich mit schwerem Kopf. Liegend in einem Garten aus Armen:
Ein Garten für Arme.
Denn wie konnte es passieren, dass wir der #Liebe begegneten, als wir schon keine Zukunft mehr sahen – aufhörten in die Zukunft zu blicken. Ist es vielleicht genau das?
Noch gemeinsam eine Sendung mit Mitraten sehen und dann tief[er] durchatmen, dann sage ich es: Ich muss mich anziehen. Ich muss mich bewegen. Ich: muss gehen. „Hauptsache nicht bleiben, hm?“, sagst Du: don’t you mess with my ability to act provocative too und weißt dann selbst nicht: lächeln ja oder nein?
In einer Straße stehend, die Du nicht unten nennst, ausschließlich Würde ausstrahlend durch angemessene Blässe und laufendes #Menstruationsblut, Wind durch Haare und Beine, der Blick gegen Wände und innere Weite gerichtet dachte ich über eine vermeintliche Besonderheit nach bis ich verstand: Lieben war doch schon immer (nur) ein Verb im Hier und Jetzt.
Das #Missverständnis ist größer als zuvor angenommen.
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